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Unternehmerin und Mutter sein – eine Frage der Einstellung?

Gastbeitrag von Sirit Cöppicus

 

Für arbeitende bzw. selbstständige Mütter gibt es heutzutage viele Begriffe: MomPreneurs, Women in Business, Mütterunternehmerinnen. Was für die einen leicht von der Hand geht, ist für die anderen Stress pur.

Manchmal tausche ich die Rollen im Stunden-, wenn nicht sogar Minutentakt. Eben noch in einer Telefonkonferenz, dann am Herd das Mittagsessen kochen. Dann noch die Wäsche in die Waschmaschine geben und Hausaufgaben kontrollieren. Dringendes Telefonat mit den Kollegen zum nächsten Meeting und im Anschluss Ball spielen auf dem Spielplatz.

 

Unternehmerin und Mutter - geht das_

 

Im Laufe der Jahre lernen wir Mütter, dass es bestimmte Dinge gibt, die bei der Jonglage zwischen Beruf und Kindern helfen. Dazu gehören die folgenden:

 

1. Weniger ist mehr

 

Schnell noch frisches Gemüse einkaufen, die Flecken aus der Jacke des Kindes raus waschen. Morgens die Betten von allen machen, bevor es aus dem Haus geht. Na klar, ist das toll, wenn die Wohnung perfekt aufgeräumt ist und frische Blumen auf dem Tisch stehen. Wenn das Kind immer frisch geduscht riecht und selbst die Bettwäsche gebügelt ist. Aber ganz ehrlich? So richtig wichtig und unter den ersten drei Top Prioritäten sind diese Dinge nicht. Sie sind „nice“ aber nicht „needed“. Wichtiger ist es doch, dass du mal durchatmest, dass du dein Ding machst.

Tu dir einen Gefallen und schaue in Momenten, in denen du dir drei Beine ausreißt, von außen drauf auf die Situation. Wenn du dich gerade mal wieder überschlägst um es entweder anderen Recht zu machen oder deinem Perfektionismus zu genügen!

Weißt du was du dann siehst? Dass dir das irgendwann keinen Spaß mehr macht und dich stresst. Dass du nicht mehr lachst und dir keine Zeit mehr nimmst, mit den Kindern zu spielen. Statt dessen kümmerst du dich darum, dass das der Schein nach außen stimmt.

 

2. Nichts bleibt wie es war

 

Eine der größten Learnings als Mutter war und ist für mich, dass alles ständig in Veränderung ist. Nichts bleibt wie es war. Die Kinder werden größer und entwickeln sich weiter. Und ich auch. Schon vor meiner Zeit als Inhaberin von Textwelle, der Textagentur in Aachen, empfand ich es als Privileg, dass ich mir dessen bewusst bin, dass sich alles verändert. Ich finde es nicht mehr schlimm, dass ich einen Plan mache für den nächsten Tag oder für das nächste Wochenende und es manchmal ganz anders kommt. Im Nachhinein betrachtet hatte auch das immer etwas Gutes, etwas was mir wieder einen neuen Weg gezeigt hat. Ich finde es schön, flexibel zu sein und mich auf Neues in kurzer Zeit einstellen zu können. Das empfinde ich als große Leichtigkeit und es hat mich gelehrt zu improvisieren. Einen Plan B locker in der Tasche zu haben, ist eine sehr gute Sache.

 

Grenzen setzen

 

3. Grenzen setzen

 

Es ist die Zeit in der Coaching für Frauen bzw. Mütter nur so aus dem Boden sprießt. Und die Zeit der digitalen Transformation. Es ist normal, dass eine Mutter einen Blog hat und sich in den sozialen Medien rege austauscht.

Was dort immer wieder Thema ist, ist das Grenzen setzen.

Fragt man einen Mann: “Wie bekommen Sie das hin, die Grätsche zwischen Kindern und Job?“ schaut er fragend drein. Eine Mutter beginnt aufzuzählen, was sie alles organisiert, wie sie ihren Job in den familiären Alltag integriert. Für eine Mutter ist es selbstverständlich, dass sie Abstriche in ihrer Karriere machen muss.

Direkt von Anfang meiner Selbstständigkeit als Texterin und Redakteurin an habe ich folgende Dinge etabliert:

  1. wenn ich im Homeoffice arbeite heißt das, dass ich im Homeoffice ARBEITE
  2. ich verkaufe mich NICHT UNTER WERT, d.h. ich bin weder ein Clickworker noch ein Praktikant. Meine Texte haben deshalb ihre Preise, weil es Gewerke sind, individuell und qualitativ gut.
  3. wenn es etwas eine dringende Deadline hat, dann muss jemand anderes zum Elternsprechtag gehen oder meinen Sohn vom Schwimmen abholen. Dies sind AUSNAHMEN und es muss einen Plan B geben, damit ich meine Deadline einhalten kann.
  4. ich möchte, dass Kunden und Auftraggeber (sowie auch andere Menschen) respektvoll mit mir reden und umgehen. Alle, die meinen sie müssten mich denunzieren oder unsachlich werden (leider in der digitalen Welt ja keine Ausnahme), von denen halte ich mich fern.

 

4. Kommunikation hilft!

 

„Ich möchte gerne wieder arbeiten und wünsche mir Eure Unterstützung“.

Warum ein solcher Satz an die Familie oder auch Freunde und Bekannte so wichtig ist? Dieser Satz beinhaltet, was du möchtest und dass du noch ein anderes Dasein hast, als das Muttersein. Das Allerwichtigste an diesem Satz aber ist, dass du ihn formulierst und klar hast! Für dich! Was möchtest du und wie möchtest du das? Wie stellst du dir deinen Wiedereinstieg in den Job vor oder mit was möchtest du dich selbstständig machen? Wie sieht dein Arbeitsalltag aus im Rahmen des Möglichen? Was brauchst du, um gut arbeiten zu können, egal ob zu Hause oder an einem externen Arbeitsplatz?

Kläre diese Rahmenbedingungen für dich und du wirst sehen: es funktioniert!

 

5. Emotionen sind erlaubt

 

Pragmatismus hilft! Auf jeden Fall! Was aber auch hilft ist, wenn du dir erlaubst, emotional sein zu dürfen. Weißt du warum? Emotional sein heißt, dass du kein Roboter bist und authentisch bist. Auch im Job darfst du, finde ich, als Mutter sagen: „Das Kind ist krank und ich geh echt am Stock“. Wir sind hier ja nicht beim Militär. Klar muss die Arbeit erledigt und Termine wahrgenommen werden. Aber alle – auch die Kollegen – sind Menschen und Menschen haben nun mal Emotionen.

Als Veranstalterin eines Netzwerkes für Mütter habe ich es bereits mehrfach erlebt, dass einer Frau Tränen bei einem der Meetings in den Augen standen. Tränen, weil sie merkte: es geht nicht nur mir so, die Anderen kennen das und wissen, wovon ich rede. Das war genial, denn es hat uns alle zusammengeschweißt. Fazit: wir haben zusammen geschaut, wo unsere Stärken sind, wo wir die jeweils andere unterstützen können und wie wir eine Win-Win-Win Situation kreieren können.

Das sind eben auch Stärken von uns Frauen bzw. Müttern und die sollten wir nutzen! Neid, Konkurrenz und Eifersucht bringen dich nicht weiter, im Gegenteil.

Es gibt jedoch auch Dinge, an die wir arbeitenden Mütter uns nie gewöhnen werden. Dazu gehört auf jeden Fall, das „Dinge anfangen und nicht zu Ende bringen können“, weil wir unterbrochen werden und auch das „spontan seinen gesamten Plan über den Haufen werfen“.

Was da nur hilft, meiner Meinung nach, ist das: Akzeptieren, dass das so ist. Und am Ende des Tages sind wir uns wahrscheinlich alle einig: Wir würden es nie mehr anders haben wollen!

 

 

Zur Gastautorin:

 

 

Sirit Coeppicus die Inhaberin von Textwelle, der Textagentur aus Aachen, ist Redakteurin und Texterin. Sie schreibt Texte für Webseiten und Print Medien wie Broschüren, Zeitungsartikel, Flyer. Sie hat einen Sohn und noch eine Handvoll Kinder aus verschiedenen Nationen, um die sie sich ehrenamtlich kümmert. Du findest sie in den Sozialen Medien z.B. auf Facebook oder Instagram.

 

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